Auf der Viazul nach Cienfuegos

Am HotelUm kurz nach sechs klingelte der Wecker, noch Zeit für einen schnellen Auflöskaffee und das übliche Restepacken. Pünktlich um 6:40 Uhr fuhr das, am Vorabend organisierte, Taxi vor und brachte uns zur Busstation von Viazul, jenem Busunternehmen, mit dem wir hier gezwungen sind zu fahren. Vor der Station lungerten bereits einige Taxifahrer herum und einer von ihnen machte uns, wieder einmal, darauf aufmerksam, dass der Bus bereits voll sei. Da wir aber ja ein Ticket unser eigen nannten, ignorierten wir ihn und begaben uns in die Abfertigungshalle. Hier hieß es zunächst Schlange stehen. Der Zettel, den wir unser Ticket nannten wurde hier an einem Schalter eingetauscht in zwei Zettel, mit denen wir nun in den Bus einsteigen durften. Wir verabschiedeten uns von Peter, der noch am selben Tag nach Havanna zurück fuhr, um dort an einem Spanisch-Kurs teilzunehmen.

Unser Bus fuhr recht pünktlich um 7:40 Uhr los. Die Fahrt dauerte insgesamt 5 Stunden, denn es wurde zwischendurch eine kleine Pause von einer halben Stunde eingelegt und die erste Station war Santa Clara, was eigentlich einen Umweg darstellte. In Cienfuegos angekommen stürmte direkt ein Pulk von Menschen auf uns zu, die versuchten uns eine Unterkunft anzudrehen. Da wir jedoch schon eine Casa Particular vorgebucht hatten, schnappten wir unser Gepäck und begaben uns zum Schalter von Viazul, weil wir ja gelernt hatten, dass hier jegliche Weiterreise von der Verfügbarkeit der Bustickets terminiert wird. Wir stellten jedoch fest, dass der Schalter erst um 14:00 Uhr wieder geöffnet war. Also begaben wir uns auf die Suche nach unserer Unterkunft. Die war sehr leicht zu finden, da die Straßen hier schachbrettartig angeordnet sind und anhand der einfachen Nummerierung von Avenidas und Calles, die Orientierung einfach ist.

Nach ca. 10 Minuten bezogen wir unser neues Quartier. Nach einer kurzen Einweisung seitens der Gastfamilie in die örtlichen Attraktionen und einer Dusche dachen wir, es wäre clever direkt ein Busticket zu organisieren. Als wir wieder an der Busstation waren war vor dem Schalter schon eine lange Schlange von Menschen, denn alles scheint hier extrem chaotisch organisiert zu sein. Leute die nur zum nächsten Bus einchecken wollen stehen hier genauso in der Schlange, wie Leute, die ein Ticket kaufen wollen. Zudem ist die Schalterhalle voller Menschen und die Klimaanlage funktioniert nicht. Ich wollte jedoch so leicht meinen platz in der Schlange nicht aufgeben und so verharrte ich tapfer und versuchte nicht aufgrund eines Hitzschlages das Bewusstsein zu verlieren, während Alex eine Pizza essen ging. Nach etwa einer Stunde standen wir in dem klimatisierten Büro der Schalterbeamtin, die fortwährend noch Leute vor uns dran nahm, die zum nächsten Bus einchecken wollten. Mit dem Ticketkauf hat es dann doch geklappt und so haben wir eine Fahrkarte nach Trinidad für Dienstag.

An einer Ecke nahe der Busstation gab es einen kleinen Laden, der Essen verkaufte, für 25 Pesos National, also bestellte ich einen Teller. Es gab Schuhsohle mit Reis und Bananenchips. Ich aß allerdings nur die Hälfte – also den Reis. Danach machten wir einen kleinen Spaziergang zur Plaza Juan Marti, wo auch gleichzeitig der WIFI-Punkt ist. Der Tatsache zum trotz, dass man immer wieder aus den Netz flog, gelang es uns eine Unterkunft für Trinidad zu buchen. Dann setzten wir unseren Rundgang fort, welcher uns nicht nur zu einem kleinen Hafen, sondern auch zu der Erkenntnis führte, dass diese Stadt wirklich total schön ist. Am Kai trafen wir auf ein deutsches Pärchen, die, wie wir, gerade angekommen waren und deren Ziel es ebenfalls war, die Wasserfälle in der Nähe zu sehen. Also verabredeten wir uns für morgen, um die Tour evtl. mit einem Taxi statt mit einem Tourveranstalter zu machen. Alex und mir gelang es auch am selben Abend noch ein Taxi aufzugabeln, welches uns morgen früh abholt. Für die hälfte des Preises, den ein Veranstalter nehmen würde.

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