Der Tag in Matanzas

Im Kolonialcafe 2Die Besitzerin unsere Casa fragte uns nach dem Frühstück, wie lange wir denn bleiben wollten, da sie eine Reservation für den nächsten Tag habe. So beschlossen wir, morgen wieder nach Havanna zurückzukehren, wenn wir denn einen Bus kriegen würden. Somit war unser erster Spaziergang der zur Viazul-Station. Nachdem wir erfolgreich vorreserviert hatten, führte uns der Weg zum Fluss, an dessen Brücke man Bootsfahrten organisieren können sollte. Leider scheint dies hier weit und breit nicht möglich zu sein. Entweder alle Boote sind abgesoffen oder der Verkehr ist eingestellt worden. Daher sind wir noch ein wenig durch den Stadtteil Versalles gelaufen, wo wir in einem kolonialen Cafe einen kleinen Zwischenstopp einlegten. Danach wollten wir zu dem alten Kastell laufen. Da Alex heute jedoch Bauchschmerzen plagen und die Mittagshitze bereits eingesetzt hatte, brachen wir das Vorhaben ab und nahmen uns ein Taxi zurück zum Zentrum, um den Nachmittag auf unserem Zimmer zu verbringen.

Von der Schweinebucht nach Matanzas

Am FlussUm elf Uhr sollten wir an der Viazul-Station sein. Man kann hier allerdings keine Busse vorbuchen und so waren wir gespannt, ob es überhaupt klappen würde, heute weiter zu kommen.

An der Bushaltestelle wartete bereits ein Pärchen, die auch nicht so recht wussten ob alles hier so mit rechten Dingen zu geht. Mit einer halben Stunde Verspätung kam dann aber doch der Bus. Glücklicher Weise waren auch noch genau vier Plätze frei. Wir sagten, dass wir nach Matanzas wollten. Der Fahrer erklärte uns, dass wir zunächst nur bis Varadero bezahlen konnten, da wir dort erst neue Fahrkarten kaufen müssten. Gesagt – getan. Nach zwei Stunden Fahrt und einer kleinen Pause an einer Raststätte kamen wir in Varadero an. Der Busfahrer half uns beim Erwerb neuer Fahrkarten und wir stiegen in den selben Bus wieder ein. Der nächst Halt war dann am Flughafen von Varadero, wo noch eine Person zustieg, danach ging es weiter nach Matanzas.

Hier sollten wir eigentlich wieder abgeholt werden. Leider hat es damit einmal nicht geklappt und so mussten wir uns selbst ein Taxi suchen. In der Unterkunft angekommen, mussten wir zunächst noch auf die Chefin warten, die noch unterwegs war, bevor wir einchecken konnten.

Da uns ein wenig das Geld ausgegangen war, mussten wir am Nachmittag in die Stadt. Nachdem wir uns mit Bargeld versorgt hatten, gönnten wir und einen Sandwich an einem Straßenstand und machten einen kleinen Spaziergang zum WIFI-Punkt und durch die Einkaufsstraße.

Abends gingen wir in ein tolles Restaurant um dort gar fürstlich zu speisen.

Zwei Tage in der Schweinebucht

23mDas Tauchen hier ist wirklich klasse, ein wenig hektisch zwar von der Organisation, aber die Tauchgänge selber sind schön. Man fährt in den Süden der Bucht und dort ist das Wasser klar. Es gibt tolle Drop-Offs, mit Korallen und Schwämmen und ein paar Wracks. Daher haben wir beschlossen noch einen Tag hier dranzuhängen, denn so oft sind wir ja gar nicht zum Tauchen gekommen.

Den Abend des ersten Tages verbrachten wir wieder in der Casa von den beiden Schweizern bei ein paar Cocktails, denn diese liegt direkt am Strand und dort lässt es sich gut aushalten. Da wir aber auch was von unseren Tauchgängen haben wollten, sind wir früh genug ins Bett gegangen.

Am Abend des zweiten Tages sind wir noch einmal los, um etwas zu essen. Im Centro Comercial wurden wir fündig und bestellten etwas. Zufällig kamen auch Laura und Rafael vorbei und eine Live-Band begann ihre Darbietung. So blieben wir und der Abend entwickelte sich zu einem äußerst kommunikativen und lustigen, bei ein paar Bierchen und Musik. Am Ende hieß es dann Abschied zu nehmen, denn am nächsten Morgen sollte es dann ja weiter gehen nach Matanzas.

Weiter nach Playa Larga

Der kleine Hafen von Playa LargaEigentlich hatten wir ja vorreserviert. Also begaben wir uns frohen Mutes zur Viazul-Station. Wir waren eine Stunde vor Abfahrt vor Ort, sowie es uns gesagt wurde. Vor dem Büro hatte sich bereits eine Warteschlange gebildet. Nach einer Dreiviertelstunde waren wir dann endlich an der Reihe. Der Mann am Büro sagte uns jedoch, dass wir erst dreißig Minuten vor Abfahrt des Busses wiederkommen sollten, da noch nicht klar wäre, ob genügend Plätze frei wären. Na super! Also gingen wir wieder aus dem Büro und dort lernten wir Laura und Raphael, ein Pärchen aus der Schweiz, kennen, die das gleiche Ziel hatten wie wir. Zusammen dachten wir darüber nach, ob wir uns ein Collectivo-Taxi nehmen sollten. Wir verhandelten mit einem Fahrer und kamen auf einen Preis, der nur knapp über dem des Busses liegen würde und so sagten wir zu. Der Fahrer hatte jedoch noch etwas zu erledigen und wir warteten. Wir sagten, er hätte genau so lange Zeit, bis zum verabredeten Zeitpunkt für den Bus. Der Zeitpunkt kam und so begaben wir uns zurück zur Busstation, um etwas Druck aufzubauen. Plötzlich bewegten sich die Taxi-Fahrer und es ging los. Das Taxi brachte uns direkt zu unserer Casa. Ein schönes blaues Haus mit einer großen Dachterrasse.

Nach einer ersten Ortsbegehung kamen wir zu dem Schluss, dass dieser Ort nicht gerade der schönste Badeort ist, es gibt nur zwei Strände und das Wasser hier am Ende der Schweinebucht, jener historische Ort, wo immer die Affären passieren, ist eher bräunlich und schlammig. Kaum zu glauben, dass es hier ein Paradies für Taucher sein soll. Das sehen wir jedoch morgen, denn unsere Casa-Chefin hat uns schon zum tauchen angemeldet und um neun Uhr morgens werden wir abgeholt.

Den Abend gestalteten wir in der Unterkunft von Laura uns Rafael, wo wir auf der Terrasse mit ihnen aßen. Plötzlich zog ein Gewitter auf und es wurde recht stürmisch. So retteten wir alles was wegfliegen konnte in das Gebäude und tranken noch ein paar Bucanero, bis das Unwetter vorbei war und wir wieder nach Hause gehen konnten.

Che und Fiesta

Ich mit CheNachdem wir an der Busstation unsere Dinge für den nächsten Tag erledigt hatten, ging es darum, die einzige wirkliche Sehenswürdigkeit der Stadt zu besichtigen: Das Denkmal für Che. Auf einer riesigen Stele thront ein Standbild des Revolutionärs. Unterhalb des Denkmals ist ein kleines Museum, in dem nicht Fotografiert werden darf und alle Taschen sind untersagt. Also gingen wir getrennt hinein. Im Museum sind einige Gegenstände aus dem Leben Che Guevaras ausgestellt und vor allem seine Waffen. Dem Museum gegenüber liegt seine Grabstätte. In einer künstlichen Grotte sind in den Seitenwänden einige seiner Weggefährten begraben. Am Ende gibt es eine kleine Marmorpyramide mit einer ewigen Flamme unter der sich die Gebeine Ches befinden.

Nach der Besichtigung wollten wir noch ein paar andere Sehenswürdigkeiten aufsuchen, mussten aber feststellen, dass diese doch nicht so spektakulär sind.

Am großen Platz war eine Seitenstrasse gesperrt aus der Musik erklang. Also sind wir hingelaufen. Es stellte sich als ein großes Straßenfest heraus, mit Essensständen aus LKW wurde gezapftes Bier verkauft, wo es ein großes Gerangel um die Besten Plätze gab. Wir mutmaßten, es könne sich um die Geburtstagsparty für Fidel handeln, der am selben Tag 90 Jahre alt wurde. Es handelte sich jedoch um ein Stadtteilfest mit 500 jähriger Tradition. So feierten wir ein wenig mit, bevor wir die Mittagshitze in unserer Casa zu überstehen suchten. Als wir am Abend noch einmal dorthin gingen, war das Fest bereits vorbei und so zogen wir es vor, nach einem letzten kleinen Spaziergang, den Abend über einfach abzuhängen.

Ein Tag im Bus

Alte KircheEs war 7:30 Uhr, als Musik auf der Straße verkündete, dass Leonardo vor der Tür stand. Unsere Herbergsmutter übergab uns die Adresse unserer Nächsten Casa und sagte, dass wir auch in Santa Clara abgeholt würden, dann verabschiedeten wir uns und stiegen in das Disco-Bici-Taxi, welches uns zur Busstation brachte. Nachdem wir uns von Leonardo verabschiedet hatten, setzten wir uns in das Viazul-Büro und warteten. Der Mann am Schalter hatte die Ziele der Anwesenden notiert und so brauchte nur noch der Bus zu kommen. Der hatte jedoch schon mehr als eine Stunde Verspätung. Als er endlich kam, wurde es plötzlich hektisch, denn nun brauchten alle noch Tickets. Als dies bewerkstelligt war konnten wir endlich einsteigen. Insgesamt dauerte die Fahrt zehn Stunden und so war es bereits dunkel, als wir in Santa Clara ankamen. Wir waren froh, dass auch hier wieder ein Taxi-Fahrer auf uns wartete, um uns zu unserer Casa zu bringen, nun haben wir ein hübsches Zimmer im Zentrum der Stadt. Noch ein kleiner Spaziergang zum WIFI-Punkt und dann ging es ab in die Kiste.

Ein Tag in Bayamo

LeonardoAls wir heute aufstanden, war es noch finstere Nacht. Unsere Herbergasmama gab uns, mit verschlafendem Blick, die Adresse einer Casa Particular in Bayamo und wir verabschiedeten  uns. Der Taxi-Mann, der uns auch abgeholt hatte, brachte uns auch zum Busbahnhof, wo wir auch pünktlich um sechs Uhr waren. Der Schalter von Viazul hatte noch nicht geöffnet, und so stellten wir uns direkt davor, um als erste einzuchecken. Das hat dann auch geklappt und so waren wir auch die ersten am Gepäckschalter. Der Bus fuhr pünktlich los und etwa zweieinhalb Stunden später waren wir in Bayamo, der Provinzhauptstadt von Granma, wo wir dieses Mal von unserem neuen Herbergsvater persönlich abgeholt wurden.

Zu unserer Casa kamen wir mit einem Bici-Taxi. Der Fahrer kam sichtlich ins Schwitzen. Unsere Casa für eine Nacht war recht hübsch mit einer Dachterrasse und WIFI-Empfang, da der Platz direkt vor der Tür lag. Für Kuba also eine exklusive Wohnlage.

Unser erster Weg führte uns eigentlich schon zu allen Sehenswürdigkeiten der Stadt, den zwei Plätzen und der Einkaufsstrasse, wo die Leute schon vor den Läden in der Schlange standen. Alex besorgte sich etwas pflanzliche Nahrung zum Frühstück und wir liefen ein wenig durch die Nebenstrassen zurück zu unserer Casa, wo unsere Herbergsmutter schon die Dachterrasse mit Wäsche zugehängt hatte. Wo sie einmal dabei war, konnte sie unsere direkt mit waschen, dachten wir und für nur zwei CUC übernahm sie diese Aufgabe.

Nach einer Pause gingen wir noch einmal los, um eine Kutschfahrt in Angriff zu nehmen, die im Reiseführer beschrieben war. Der Tourveranstalter sagte jedoch, dass diese nicht mehr von  dem Unternehmen durchgeführt würden und man diese selbst organisieren müsse. Er beschrieb uns den Weg und wir machten uns auf den selbigen. Am beschriebenen Ort fanden wir jedoch keine freien Kutschen. Stattdessen aßen wir eine Pizza an einem Straßenstand. Da Alex nun der Durst plagte begaben wir uns auf den Rückweg. Am Platz vor unserem Haus fanden wir ein niedliches, kleines Restaurant, wo wir etwas zu trinken bestellten. Der von mir bestellte Kaffee wurde in traditioneller Weise mit einem Stampfer in einer Art hohlem Baumstamm gemahlen und dann frisch zubereitet. Ich war begeistert!

Bei unserem weiteren Spaziergang wollten wir zum Fluss. Allerdings war der gar nicht so leicht zu finden und ob der Hitze gaben wir dieses Unterfangen auf und konzentrierten uns lieber auf die Kulturveranstaltung, auf die wir durch ein Plakat aufmerksam wurden. Um dort hinzukommen, winkten wir ein Bici-Taxi heran und so lernten wir Leonardo kennen. Er hat sein Taxi mit einer Batterie ausgestattet, die eine Soundanlage betreibt und so wurden wir mit lauter kubanischer Musik zum Ort des Geschehens geradelt.

Die Kulturveranstaltung entpuppte sich dann als Dichterlesung und da wir nur schlecht Spanisch sprechen erachteten wir diese als nicht hinreichend interessant und ließen uns zurückfahren. Leonardo kannte auf dem Weg eine Art Biergarten, eigentlich ein Hinterhof, wo es gezapftes Bier (3 für einen CUC) gab und so saßen wir plötzlich mit den Einheimischen und ihm gesellig beisammen. Nach einiger Zeit fuhren wir dann weiter, zurück zu unserer Casa, wo Leonardo uns den Vorschlag machte, am Abend zu einem Laden mit gutem Essen und Musik zu fahren. So verabredeten wir uns für Später.

Acht Uhr abends und Musik auf der Strasse kündete davon, dass Leonardo bereits mit seinem Bici-Taxi vorgefahren war. Als wir runter kamen empfing er uns mit einem strahlenden Lächeln: „Noche – differente!“, sagte er. Sein Taxi war mit Lichterketten geschmückt uns strahlte bunt. Wir lachten, stiegen ein und fuhren mit lauter Musik im Blinke-Taxi durch die Nacht, während Leonardo seine Stadt erklärte. Natürlich verstanden wir nicht allzu viel aber es war auf jeden Fall lustig. Er brachte uns zu einem Biergarten und stellte sein Vehikel auf den Fahrradparkplatz. Wir luden ihn zum Essen ein und Leonardo war ein guter Unterhalter so hatten wir einen echt lustigen Abend, bevor er uns wieder zurück zu unserer Casa Radelte.

Rundgang durch Santiago

Diese Kastell ist jetzt eine SchuleGut, die Pizza in Herzchenform war wohl keine gute Wahl, denn der, in jedem Urlaub obligatorische, Durchfall bestimmte die Gestaltung des Vormittags. Nach einer Immodium zum Frühstück wollten wir zum Cubatours-Büro, welches aber geschlossen hatte. Vor der Tür sprach uns ein Taxi-Fahrer an, ob wir denn nicht eine Stadttour machen wollten. Nach den Preisverhandlungen einigten wir uns auf eine kleine Tour mit ihm, bei der wir die etwas weiter entfernten Sehenswürdigkeiten der Stadt zu Gesicht bekamen.

Wir sahen jenes Kastell, bei dem die ersten Schüsse der Revolution gefallen waren und den Friedhof, mit dem Mausoleum des Herrn Marti, bei dem wir den Wachwechsel mitbekamen.

Am Ende der Tour brachte uns der Taxi-Mann zu einem kleinen Restaurant auf einer Dachterrasse, wo wir vorsichtig einen Salat bestellten. Danach brachen wir auf, um den Rest der Sehenswürdigkeiten zu Fuß zu bewältigen. Auf der Terrasse des Herrn Velasquez hat man einen tollen Blick auf die Bucht von Santiago. Daher wurde von hier aus auch damals nach Piraten Ausschau gehalten. Leider kostet das Fotografieren hier einen CUC, das hätte Herr Castro so beschlossen, wie man uns sagte. Die Preisvorstellungen des Herrn Castro hielten wir allerdings für übertrieben und so guckten wir nur, denn das kostet keinen CUC.

Danach besuchten wir den Tivoli, das ehemals Französische viertel der Stadt und gingen dann hinunter zum Hafen. Zum Glück liegen die restlichen Sehenswürdigkeiten direkt bei uns um die Ecke und so konnten wir noch eine Klimaanlagenpause in unserer Casa einlegen, bevor wir uns diese bei einem kleinen Abendspaziergang ansahen. Den Sonnenuntergang schauten wir dann von der Terrasse des großen Hotels vor der Kathedrale.

Weiter nach Santiago de Cuba

Die große TreppeEs war ein ruhiger Vormittag, denn wir mussten erst um 12.00 Uhr am Viazul-Bus sein. Wir hatten zwar noch kein Ticket, aber dafür mal wieder eine Reservierung. Unser Herbergsvater hatte uns eine Unterkunft in Santiago besorgt, mit Abholservice an der Busstation. Diese Art an Unterkünfte zu kommen ist uns nun schon zu einer willkommenen Bequemlichkeit geworden. So hangelt man sich von Casa zu Casa.

Nachdem wir noch ein wenig auf der Terrasse dem Müßiggang gefrönt hatten, schnallten wir unsere Rucksäcke auf, um uns zu Fuß zur Busstation zu kommen. Der Weg war natürlich recht beschwerlich, da die Mittagshitze schon in vollem Gang war. An der Busstation waren wir fast die Ersten und bekamen schnell unser Ticket. Dann hieß es, uns zum Checkin des Gepäcks zu begeben. Wir stellten unsere Rucksäcke neben die anderer Reisender und harrten der Dinge die da kommen würden. Die Hitze in dem Gebäude war unerträglich und so ließen wir andere auf unser Gepäck aufpassen und stellten uns vor die Tür. Eineinhalb Stunden lang tat sich am Schalter gar nichts, nur ab und an wurde mal ein Gepäckstück angenommen, bis es ein großes Gerangel unter den Kubanern gab. Es stellte sich heraus, dass die vom Gepäckschalter eine Extragebühr verlangten und darüber gestritten wurde. Man muss dazu sagen, dass ein kleiner Gepäckschalter alle Busse abfertigt. Und so bildeten sich immer wieder Seitenschlangen von Menschen, die schnell ihr Gepäck für die vorher fahrenden Busse unterbringen wollten. Am Ende standen nur noch die Leute, die mit dem Viazul-Bus fahren wollten in der Schlange. Fünf Minuten vor Abfahrt kam dann die Order, dass alle sich zum Bus begeben sollten. Also taten auch alle zur gleichen Zeit das gleiche und so gab es erneut ein Gerangel darum, das Gepäck in den Bus zu quetschen.

Irgendwie schaffte es der der Bus trotz dessen recht pünktlich loszufahren. Die Strecke geht durch die Gebirgslandschaft Guantanamos und das Gefährt hatte mitunter einige Mühe die Steigungen zu bewältigen. Es ging über einige Passstraßen, die einen tollen Blick in die Täler ermöglichten. An einer Stelle wurde eine kurze Pause eingelegt, mutmaßlich bei Kumpeln des Busfahrers, wo man die Gelegenheit hatte, die Toilette zu besuchen oder Wasser einzukaufen. Nach zehn Minuten ging es dann weiter. Nach der Überwindung der Gebirgskette kamen wir wieder an der Küstenstraße aus, die uns nach Guantanamo-Stadt brachte. Bei der Fahrt durch die Stadt bemerkten wir schon, dass der ganze Bus auffällig ruckelte. Beim Halt an der Busstation schauten sich die Busfahrer das verdächtige Hinterrad an, und beschlossen, den Bus doch mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Also mussten alle den Bus verlassen und schon fuhr er weg. Wir wurden angehalten den vorderen Bereich des Busbahnhofs aufzusuchen, wo fliegende Händler ihre Waren anpriesen. Schnittchen, Kokoskuchen oder auch Getränke konnte man hier erwerben.

Dann sollten wir alle zum Bus zurückkehren. Scheinbar haben die Busfahrer demokratisch Beschlossen, dass das Gefährt noch bis Santiago halten würde und so fuhren wir wieder los. Der Bus ruckelte immer noch, aber dafür hatte man sich auf ein Höchsttempo von 30 Km/h geeinigt. Dementsprechend länger dauerte nun auch die Fahrt. Am Abend, kurz vor Sonnenuntergang waren wir dann in Santiago.

Ein eigens bestellter Taxi-Fahrer hielt ein Schild mit unseren Namen hoch und wir folgten ihm zu seinem Taxi. Einem Mercedes aus den 50ern, der uns wohlbehalten zu unserer Casa-Particular brachte. Nach einer kurzen Dusche machten wir noch einen kleinen Spaziergang und aßen in der Pizzeria Fuji. Es gab eine Riesenpizza in Herzchenform.

Alexander von Humloldt Nationalpark

Ein Blick zurückDie von uns am Vortag gebuchte Tour schien uns das meiste zu bieten, Wandern, Bootsfahrt und Strand für 29 CUC´s. Wir waren, wie verabredet um halb neun am Büro von Eco-Tours. Nach einiger Wartezeit kamen dann auch die zwei Wagen, die uns und die fünf anderen Teilnehmer zum Nationalpark bringen sollten. Der Park liegt ca. 20 Kilometer außerhalb von Baracoa, und so ging es über die Buckelpiste, die wir schon von der Hinfahrt her kannten, dorthin.

Herausgelassen wurden wir an einer wunderschönen Bucht, in der angeblich Manatis (Seekühe) ihre Jungen gebären. Wir wurden in ein Ruderboot gesetzt und der Fahrer des Bootes legte sich in die Riemen. Er ruderte an den Mangroven vorbei, während uns unser weiblicher Guide die Pflanzen und Tierwelt erklärte. In einem Kanal in den Mangroven sahen wir einen Kolibri in seinem Nest. Wir wurden noch einige Zeit in der Bucht umhergerudert, in der Hoffnung die Manatis zu sehen, die sich allerdings nicht zeigen wollten. Die gesamte Bootsfahrt dauerte etwa eine Stunde. Man muss aber sagen, dass wir da schon bessere Mangroventouren gesehen haben. Nachdem wir wieder an Land waren, wurden wir mit den Autos zu unserer Wanderung gebracht. An einem Stand am Straßenrand wies uns unsere Leiterin darauf hin, dass dies die letzte Möglichkeit sei, noch etwas zu trinken zu bekommen und so kauften einige Leute noch etwas, bevor es dann in den Nationalpark ging. Es ging auf einer Art Piste einen Hügel hinauf. Die Erde hier ist rotbraun, eine Erscheinung, die auf die Erzvorkommen hier zurückzuführen ist. In erster Linie sind es Nickel und Eisen.

Der Weg führte zunächst durch einen Nadelwald. Unser Guide erklärte einiges über die Pflanzen hier und wir sahen einige Arten von kleinen Echsen. Dann ging es ein wenig mehr durch das Unterholz, auf kleinen, ausgetretenen, Pfaden. Man muss schon trittsicher sein, denn der Lehmige Boden ist schon mit unter etwas rutschig, sowie es mein Hintern einmal zu spüren bekam. Unser Guide versuchte uns einige besondere Vögel zu zeigen, die aber im Dickicht für mich nicht wirklich erkennbar waren.

An einem Flusslauf legten wir eine kurze Pause ein, um ein wenig zu verschnaufen, bevor man nun an einigen Stellen tatsächlich etwas klettern musste. Nachdem man über Steine einen kleinen Bach überqueren musste, gab es einen Stand, wo ein Mann verschiedene Früchte zum Verkauf anbot. Unter anderem auch Trinkkokosnüsse. Für einen CUC erwarb ich eine solche und konnte auch noch von den Früchten des Waldes naschen. Nach dieser kleinen Zwischenstation musste der Fluss durchquert werden. Während nun die meisten ihre Flipflops zückten, zog ich es vor, meine Schuhe anzubehalten, eine Technik, die sich bis jetzt immer bewährt hat. Insgesamt durchquerten wir denn Fluss viermal an besonders schönen Stellen. Nach der letzten Durchquerung gab es die Gelegenheit in dem Fluss zu baden. Während auch hier wieder die Leute ihre Schwimmsachen in improvisierten Handtuchkabinen anzogen, entledigte ich mich meinen Schuhen säuberte sie im Fluss, zog das Hemd aus und sprang rein. Eine herrliche Abkühlung. Nach ca. einer Dreiviertelstunde sollte es dann weiter gehen. Allerdings waren es nun nur noch etwa 500 Meter bis zum Ausgangspunkt unserer Wanderung, wo bereits die Autos bereit standen.

Die nächste Station war ein Badestrand mit weißem Sand in einer schönen, kleinen Bucht, wo sich allerdings ein Bungalowhotel befand. Aber somit hatte man die Gelegenheit im angeschlossenen Restaurant einen Sandwich zu essen, was ich dann auch tat. Nach einer Stunde wurden wir dann wieder zurück nach Baracoa gebracht. Insgesamt hatte die Tour sieben Stunden gedauert und war wirklich ihr Geld wert. Ein toller Tag mit reichlich Eindrücken.

Kaum waren wir wieder zurück musste Alex auch schon bald wieder zu ihrem Tanzkurs. Wir verabredeten uns für danach in der Casa de Cacao, dem Veranstaltungsort jener Bildungsveranstaltung. Denn wir hatten noch etwas vor: Die Rumflasche, die irgendwann am anderen Ende von Kuba, am Anfang des Urlaubs, in Vinales gekauft wurde und die wir bis hierhin geschleppt hatten, wollten wir nun endlich leer machen.

Es war nicht ganz einfach Cola zum mischen zu bekommen, da alle Bars rund um den großen Platz immer nur nach Marktlage verkaufen. So kann es sein, dass es in der einen Kneipe Bier gibt, welches aber nicht kalt ist und in der anderen Cola, die auch nicht kalt ist. Nachdem wir dann eine warme Cola bekommen hatten, konnte es los gehen. Später trafen wir noch Alex´ Tanzlehrer mit zwei seiner Schüler, einem Geschwisterpärchen aus Frankreich und einer Niederländerin mit ihrem Mann. Und so verbrachten wir einen Tollen Abend vor einer Salsa-Bar mit Live-Musik, bevor wir noch auf einen Absacker in die örtliche Disco „La Terraza“ gingen, die allerdings schon um zwei Uhr zu machte und so schlossen wir den Laden mit ab.