Weiter nach Santiago de Cuba

Die große TreppeEs war ein ruhiger Vormittag, denn wir mussten erst um 12.00 Uhr am Viazul-Bus sein. Wir hatten zwar noch kein Ticket, aber dafür mal wieder eine Reservierung. Unser Herbergsvater hatte uns eine Unterkunft in Santiago besorgt, mit Abholservice an der Busstation. Diese Art an Unterkünfte zu kommen ist uns nun schon zu einer willkommenen Bequemlichkeit geworden. So hangelt man sich von Casa zu Casa.

Nachdem wir noch ein wenig auf der Terrasse dem Müßiggang gefrönt hatten, schnallten wir unsere Rucksäcke auf, um uns zu Fuß zur Busstation zu kommen. Der Weg war natürlich recht beschwerlich, da die Mittagshitze schon in vollem Gang war. An der Busstation waren wir fast die Ersten und bekamen schnell unser Ticket. Dann hieß es, uns zum Checkin des Gepäcks zu begeben. Wir stellten unsere Rucksäcke neben die anderer Reisender und harrten der Dinge die da kommen würden. Die Hitze in dem Gebäude war unerträglich und so ließen wir andere auf unser Gepäck aufpassen und stellten uns vor die Tür. Eineinhalb Stunden lang tat sich am Schalter gar nichts, nur ab und an wurde mal ein Gepäckstück angenommen, bis es ein großes Gerangel unter den Kubanern gab. Es stellte sich heraus, dass die vom Gepäckschalter eine Extragebühr verlangten und darüber gestritten wurde. Man muss dazu sagen, dass ein kleiner Gepäckschalter alle Busse abfertigt. Und so bildeten sich immer wieder Seitenschlangen von Menschen, die schnell ihr Gepäck für die vorher fahrenden Busse unterbringen wollten. Am Ende standen nur noch die Leute, die mit dem Viazul-Bus fahren wollten in der Schlange. Fünf Minuten vor Abfahrt kam dann die Order, dass alle sich zum Bus begeben sollten. Also taten auch alle zur gleichen Zeit das gleiche und so gab es erneut ein Gerangel darum, das Gepäck in den Bus zu quetschen.

Irgendwie schaffte es der der Bus trotz dessen recht pünktlich loszufahren. Die Strecke geht durch die Gebirgslandschaft Guantanamos und das Gefährt hatte mitunter einige Mühe die Steigungen zu bewältigen. Es ging über einige Passstraßen, die einen tollen Blick in die Täler ermöglichten. An einer Stelle wurde eine kurze Pause eingelegt, mutmaßlich bei Kumpeln des Busfahrers, wo man die Gelegenheit hatte, die Toilette zu besuchen oder Wasser einzukaufen. Nach zehn Minuten ging es dann weiter. Nach der Überwindung der Gebirgskette kamen wir wieder an der Küstenstraße aus, die uns nach Guantanamo-Stadt brachte. Bei der Fahrt durch die Stadt bemerkten wir schon, dass der ganze Bus auffällig ruckelte. Beim Halt an der Busstation schauten sich die Busfahrer das verdächtige Hinterrad an, und beschlossen, den Bus doch mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Also mussten alle den Bus verlassen und schon fuhr er weg. Wir wurden angehalten den vorderen Bereich des Busbahnhofs aufzusuchen, wo fliegende Händler ihre Waren anpriesen. Schnittchen, Kokoskuchen oder auch Getränke konnte man hier erwerben.

Dann sollten wir alle zum Bus zurückkehren. Scheinbar haben die Busfahrer demokratisch Beschlossen, dass das Gefährt noch bis Santiago halten würde und so fuhren wir wieder los. Der Bus ruckelte immer noch, aber dafür hatte man sich auf ein Höchsttempo von 30 Km/h geeinigt. Dementsprechend länger dauerte nun auch die Fahrt. Am Abend, kurz vor Sonnenuntergang waren wir dann in Santiago.

Ein eigens bestellter Taxi-Fahrer hielt ein Schild mit unseren Namen hoch und wir folgten ihm zu seinem Taxi. Einem Mercedes aus den 50ern, der uns wohlbehalten zu unserer Casa-Particular brachte. Nach einer kurzen Dusche machten wir noch einen kleinen Spaziergang und aßen in der Pizzeria Fuji. Es gab eine Riesenpizza in Herzchenform.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert