Von der Schweinebucht nach Matanzas

Am FlussUm elf Uhr sollten wir an der Viazul-Station sein. Man kann hier allerdings keine Busse vorbuchen und so waren wir gespannt, ob es überhaupt klappen würde, heute weiter zu kommen.

An der Bushaltestelle wartete bereits ein Pärchen, die auch nicht so recht wussten ob alles hier so mit rechten Dingen zu geht. Mit einer halben Stunde Verspätung kam dann aber doch der Bus. Glücklicher Weise waren auch noch genau vier Plätze frei. Wir sagten, dass wir nach Matanzas wollten. Der Fahrer erklärte uns, dass wir zunächst nur bis Varadero bezahlen konnten, da wir dort erst neue Fahrkarten kaufen müssten. Gesagt – getan. Nach zwei Stunden Fahrt und einer kleinen Pause an einer Raststätte kamen wir in Varadero an. Der Busfahrer half uns beim Erwerb neuer Fahrkarten und wir stiegen in den selben Bus wieder ein. Der nächst Halt war dann am Flughafen von Varadero, wo noch eine Person zustieg, danach ging es weiter nach Matanzas.

Hier sollten wir eigentlich wieder abgeholt werden. Leider hat es damit einmal nicht geklappt und so mussten wir uns selbst ein Taxi suchen. In der Unterkunft angekommen, mussten wir zunächst noch auf die Chefin warten, die noch unterwegs war, bevor wir einchecken konnten.

Da uns ein wenig das Geld ausgegangen war, mussten wir am Nachmittag in die Stadt. Nachdem wir uns mit Bargeld versorgt hatten, gönnten wir und einen Sandwich an einem Straßenstand und machten einen kleinen Spaziergang zum WIFI-Punkt und durch die Einkaufsstraße.

Abends gingen wir in ein tolles Restaurant um dort gar fürstlich zu speisen.

Weiter nach Playa Larga

Der kleine Hafen von Playa LargaEigentlich hatten wir ja vorreserviert. Also begaben wir uns frohen Mutes zur Viazul-Station. Wir waren eine Stunde vor Abfahrt vor Ort, sowie es uns gesagt wurde. Vor dem Büro hatte sich bereits eine Warteschlange gebildet. Nach einer Dreiviertelstunde waren wir dann endlich an der Reihe. Der Mann am Büro sagte uns jedoch, dass wir erst dreißig Minuten vor Abfahrt des Busses wiederkommen sollten, da noch nicht klar wäre, ob genügend Plätze frei wären. Na super! Also gingen wir wieder aus dem Büro und dort lernten wir Laura und Raphael, ein Pärchen aus der Schweiz, kennen, die das gleiche Ziel hatten wie wir. Zusammen dachten wir darüber nach, ob wir uns ein Collectivo-Taxi nehmen sollten. Wir verhandelten mit einem Fahrer und kamen auf einen Preis, der nur knapp über dem des Busses liegen würde und so sagten wir zu. Der Fahrer hatte jedoch noch etwas zu erledigen und wir warteten. Wir sagten, er hätte genau so lange Zeit, bis zum verabredeten Zeitpunkt für den Bus. Der Zeitpunkt kam und so begaben wir uns zurück zur Busstation, um etwas Druck aufzubauen. Plötzlich bewegten sich die Taxi-Fahrer und es ging los. Das Taxi brachte uns direkt zu unserer Casa. Ein schönes blaues Haus mit einer großen Dachterrasse.

Nach einer ersten Ortsbegehung kamen wir zu dem Schluss, dass dieser Ort nicht gerade der schönste Badeort ist, es gibt nur zwei Strände und das Wasser hier am Ende der Schweinebucht, jener historische Ort, wo immer die Affären passieren, ist eher bräunlich und schlammig. Kaum zu glauben, dass es hier ein Paradies für Taucher sein soll. Das sehen wir jedoch morgen, denn unsere Casa-Chefin hat uns schon zum tauchen angemeldet und um neun Uhr morgens werden wir abgeholt.

Den Abend gestalteten wir in der Unterkunft von Laura uns Rafael, wo wir auf der Terrasse mit ihnen aßen. Plötzlich zog ein Gewitter auf und es wurde recht stürmisch. So retteten wir alles was wegfliegen konnte in das Gebäude und tranken noch ein paar Bucanero, bis das Unwetter vorbei war und wir wieder nach Hause gehen konnten.

Ein Tag im Bus

Alte KircheEs war 7:30 Uhr, als Musik auf der Straße verkündete, dass Leonardo vor der Tür stand. Unsere Herbergsmutter übergab uns die Adresse unserer Nächsten Casa und sagte, dass wir auch in Santa Clara abgeholt würden, dann verabschiedeten wir uns und stiegen in das Disco-Bici-Taxi, welches uns zur Busstation brachte. Nachdem wir uns von Leonardo verabschiedet hatten, setzten wir uns in das Viazul-Büro und warteten. Der Mann am Schalter hatte die Ziele der Anwesenden notiert und so brauchte nur noch der Bus zu kommen. Der hatte jedoch schon mehr als eine Stunde Verspätung. Als er endlich kam, wurde es plötzlich hektisch, denn nun brauchten alle noch Tickets. Als dies bewerkstelligt war konnten wir endlich einsteigen. Insgesamt dauerte die Fahrt zehn Stunden und so war es bereits dunkel, als wir in Santa Clara ankamen. Wir waren froh, dass auch hier wieder ein Taxi-Fahrer auf uns wartete, um uns zu unserer Casa zu bringen, nun haben wir ein hübsches Zimmer im Zentrum der Stadt. Noch ein kleiner Spaziergang zum WIFI-Punkt und dann ging es ab in die Kiste.

Ein Tag in Bayamo

LeonardoAls wir heute aufstanden, war es noch finstere Nacht. Unsere Herbergasmama gab uns, mit verschlafendem Blick, die Adresse einer Casa Particular in Bayamo und wir verabschiedeten  uns. Der Taxi-Mann, der uns auch abgeholt hatte, brachte uns auch zum Busbahnhof, wo wir auch pünktlich um sechs Uhr waren. Der Schalter von Viazul hatte noch nicht geöffnet, und so stellten wir uns direkt davor, um als erste einzuchecken. Das hat dann auch geklappt und so waren wir auch die ersten am Gepäckschalter. Der Bus fuhr pünktlich los und etwa zweieinhalb Stunden später waren wir in Bayamo, der Provinzhauptstadt von Granma, wo wir dieses Mal von unserem neuen Herbergsvater persönlich abgeholt wurden.

Zu unserer Casa kamen wir mit einem Bici-Taxi. Der Fahrer kam sichtlich ins Schwitzen. Unsere Casa für eine Nacht war recht hübsch mit einer Dachterrasse und WIFI-Empfang, da der Platz direkt vor der Tür lag. Für Kuba also eine exklusive Wohnlage.

Unser erster Weg führte uns eigentlich schon zu allen Sehenswürdigkeiten der Stadt, den zwei Plätzen und der Einkaufsstrasse, wo die Leute schon vor den Läden in der Schlange standen. Alex besorgte sich etwas pflanzliche Nahrung zum Frühstück und wir liefen ein wenig durch die Nebenstrassen zurück zu unserer Casa, wo unsere Herbergsmutter schon die Dachterrasse mit Wäsche zugehängt hatte. Wo sie einmal dabei war, konnte sie unsere direkt mit waschen, dachten wir und für nur zwei CUC übernahm sie diese Aufgabe.

Nach einer Pause gingen wir noch einmal los, um eine Kutschfahrt in Angriff zu nehmen, die im Reiseführer beschrieben war. Der Tourveranstalter sagte jedoch, dass diese nicht mehr von  dem Unternehmen durchgeführt würden und man diese selbst organisieren müsse. Er beschrieb uns den Weg und wir machten uns auf den selbigen. Am beschriebenen Ort fanden wir jedoch keine freien Kutschen. Stattdessen aßen wir eine Pizza an einem Straßenstand. Da Alex nun der Durst plagte begaben wir uns auf den Rückweg. Am Platz vor unserem Haus fanden wir ein niedliches, kleines Restaurant, wo wir etwas zu trinken bestellten. Der von mir bestellte Kaffee wurde in traditioneller Weise mit einem Stampfer in einer Art hohlem Baumstamm gemahlen und dann frisch zubereitet. Ich war begeistert!

Bei unserem weiteren Spaziergang wollten wir zum Fluss. Allerdings war der gar nicht so leicht zu finden und ob der Hitze gaben wir dieses Unterfangen auf und konzentrierten uns lieber auf die Kulturveranstaltung, auf die wir durch ein Plakat aufmerksam wurden. Um dort hinzukommen, winkten wir ein Bici-Taxi heran und so lernten wir Leonardo kennen. Er hat sein Taxi mit einer Batterie ausgestattet, die eine Soundanlage betreibt und so wurden wir mit lauter kubanischer Musik zum Ort des Geschehens geradelt.

Die Kulturveranstaltung entpuppte sich dann als Dichterlesung und da wir nur schlecht Spanisch sprechen erachteten wir diese als nicht hinreichend interessant und ließen uns zurückfahren. Leonardo kannte auf dem Weg eine Art Biergarten, eigentlich ein Hinterhof, wo es gezapftes Bier (3 für einen CUC) gab und so saßen wir plötzlich mit den Einheimischen und ihm gesellig beisammen. Nach einiger Zeit fuhren wir dann weiter, zurück zu unserer Casa, wo Leonardo uns den Vorschlag machte, am Abend zu einem Laden mit gutem Essen und Musik zu fahren. So verabredeten wir uns für Später.

Acht Uhr abends und Musik auf der Strasse kündete davon, dass Leonardo bereits mit seinem Bici-Taxi vorgefahren war. Als wir runter kamen empfing er uns mit einem strahlenden Lächeln: „Noche – differente!“, sagte er. Sein Taxi war mit Lichterketten geschmückt uns strahlte bunt. Wir lachten, stiegen ein und fuhren mit lauter Musik im Blinke-Taxi durch die Nacht, während Leonardo seine Stadt erklärte. Natürlich verstanden wir nicht allzu viel aber es war auf jeden Fall lustig. Er brachte uns zu einem Biergarten und stellte sein Vehikel auf den Fahrradparkplatz. Wir luden ihn zum Essen ein und Leonardo war ein guter Unterhalter so hatten wir einen echt lustigen Abend, bevor er uns wieder zurück zu unserer Casa Radelte.

Weiter nach Santiago de Cuba

Die große TreppeEs war ein ruhiger Vormittag, denn wir mussten erst um 12.00 Uhr am Viazul-Bus sein. Wir hatten zwar noch kein Ticket, aber dafür mal wieder eine Reservierung. Unser Herbergsvater hatte uns eine Unterkunft in Santiago besorgt, mit Abholservice an der Busstation. Diese Art an Unterkünfte zu kommen ist uns nun schon zu einer willkommenen Bequemlichkeit geworden. So hangelt man sich von Casa zu Casa.

Nachdem wir noch ein wenig auf der Terrasse dem Müßiggang gefrönt hatten, schnallten wir unsere Rucksäcke auf, um uns zu Fuß zur Busstation zu kommen. Der Weg war natürlich recht beschwerlich, da die Mittagshitze schon in vollem Gang war. An der Busstation waren wir fast die Ersten und bekamen schnell unser Ticket. Dann hieß es, uns zum Checkin des Gepäcks zu begeben. Wir stellten unsere Rucksäcke neben die anderer Reisender und harrten der Dinge die da kommen würden. Die Hitze in dem Gebäude war unerträglich und so ließen wir andere auf unser Gepäck aufpassen und stellten uns vor die Tür. Eineinhalb Stunden lang tat sich am Schalter gar nichts, nur ab und an wurde mal ein Gepäckstück angenommen, bis es ein großes Gerangel unter den Kubanern gab. Es stellte sich heraus, dass die vom Gepäckschalter eine Extragebühr verlangten und darüber gestritten wurde. Man muss dazu sagen, dass ein kleiner Gepäckschalter alle Busse abfertigt. Und so bildeten sich immer wieder Seitenschlangen von Menschen, die schnell ihr Gepäck für die vorher fahrenden Busse unterbringen wollten. Am Ende standen nur noch die Leute, die mit dem Viazul-Bus fahren wollten in der Schlange. Fünf Minuten vor Abfahrt kam dann die Order, dass alle sich zum Bus begeben sollten. Also taten auch alle zur gleichen Zeit das gleiche und so gab es erneut ein Gerangel darum, das Gepäck in den Bus zu quetschen.

Irgendwie schaffte es der der Bus trotz dessen recht pünktlich loszufahren. Die Strecke geht durch die Gebirgslandschaft Guantanamos und das Gefährt hatte mitunter einige Mühe die Steigungen zu bewältigen. Es ging über einige Passstraßen, die einen tollen Blick in die Täler ermöglichten. An einer Stelle wurde eine kurze Pause eingelegt, mutmaßlich bei Kumpeln des Busfahrers, wo man die Gelegenheit hatte, die Toilette zu besuchen oder Wasser einzukaufen. Nach zehn Minuten ging es dann weiter. Nach der Überwindung der Gebirgskette kamen wir wieder an der Küstenstraße aus, die uns nach Guantanamo-Stadt brachte. Bei der Fahrt durch die Stadt bemerkten wir schon, dass der ganze Bus auffällig ruckelte. Beim Halt an der Busstation schauten sich die Busfahrer das verdächtige Hinterrad an, und beschlossen, den Bus doch mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Also mussten alle den Bus verlassen und schon fuhr er weg. Wir wurden angehalten den vorderen Bereich des Busbahnhofs aufzusuchen, wo fliegende Händler ihre Waren anpriesen. Schnittchen, Kokoskuchen oder auch Getränke konnte man hier erwerben.

Dann sollten wir alle zum Bus zurückkehren. Scheinbar haben die Busfahrer demokratisch Beschlossen, dass das Gefährt noch bis Santiago halten würde und so fuhren wir wieder los. Der Bus ruckelte immer noch, aber dafür hatte man sich auf ein Höchsttempo von 30 Km/h geeinigt. Dementsprechend länger dauerte nun auch die Fahrt. Am Abend, kurz vor Sonnenuntergang waren wir dann in Santiago.

Ein eigens bestellter Taxi-Fahrer hielt ein Schild mit unseren Namen hoch und wir folgten ihm zu seinem Taxi. Einem Mercedes aus den 50ern, der uns wohlbehalten zu unserer Casa-Particular brachte. Nach einer kurzen Dusche machten wir noch einen kleinen Spaziergang und aßen in der Pizzeria Fuji. Es gab eine Riesenpizza in Herzchenform.

Privattransport nach Baracoa

Manati-BuchtSchon um sieben klingelte der Wecker, Raphael, der Vermittler oder ähnliches,  mit dem wir uns gestern über die Weiterfahrt unterhalten hatten, stand um acht Uhr auf der Matte. Wir hatten uns entschlossen, die teure Privatfahrt nach Baracoa in Kauf zu nehmen, um nicht über Santiago fahren zu müssen, wo wir eh noch hin wollen. Diese Fahrt schlug dann auch mit 90 CUC zu Buche. Der eigentliche Fahrer war auch da und so konnten wir unser Gepäck verladen. Nach einem gemeinschaftlichen Kaffee, den Letitia, unsere Herbergsmutter ausgab, verabschiedeten wir uns und die Fahrt ging in einem recht neuen Jeep von Toyota los.

Die Strecke nach Moa ist wunderschön, es geht durch hügelige Landschaften, mit Bergen im Hintergrund, wo teilweise Landwirtschaft betrieben wird. Moa selbst ist eine Industriestadt. An einer Tankstelle sollten wir den Fahrer wechseln. Wir warteten einige Zeit, wobei uns ein Bettler die ganze Zeit verfolgte, mit einer Fistelstimme sagte er immer „My friend!“, bekreuzigte mehrfach und verbeugte sich in großen Gesten – gut gekriegt hat er nix. Unser nächstes Gefährt war ein Jeep älteren Baujahrs, mit zwei Bänken im hinteren Teil, der offen war und als Dach nur mit einer Plane versehen war. Der Fahrer musste vor Antritt der Fahrt jedoch noch einige Besorgungen machen und so fuhr er mit uns zu verschiedenen Punkten der Stadt. Unter Anderem auch zu sich nach Hause. Nach einer weiteren Irrfahrt kamen wieder an genau der Tankstelle aus, an der wir zuvor gehalten hatten. Hier hielt ein weiteres Auto mit einem spanischen Pärchen an Bord, und nach kurzer Diskussion stiegen die beiden zu uns in den Jeep und wir fuhren tatsächlich weiter.

Die Piste nach Baracoa war in schlechtem Zustand und so ruckelte es die ganze Zeit. Zwischendurch stieg noch irgendein Typ ein, von dem der Fahrer behauptete, es wäre ein Freund. Die Strecke selber ist aber durchaus schön. Sie führt am Meer entlang, durch einige schöne Buchten und den Humboldt Nationalpark. Nach zwei Stunden der Wackelei, kamen wir endlich am Ziel an. Wir haben ein winzig kleines Zimmer etwas außerhalb der Stadt. Nach einer Dusche und etwas Pause haben wir uns dann auf den Weg gemacht, die Stadt zu erkunden. Unser Versuch, bei der Bank jenen Zettel zu erwerben, welcher für die Verlängerung unseres Visums erforderlich ist, blieb erfolglos, da die einzige Bank, bei der das geht schon geschlossen hatte. Das dies die einzige Bank ist, erfuhren wir erst, als wir auch noch die zweite Bank vor Ort besucht hatten, also die einzige die noch auf hatte. Es ist halt etwas komplizierter hier.

Da auch die Busstation schon geschlossen hatte, war es uns auch nicht möglich, die nächste Weiterfahrt zu buchen und so blieb das einzige, was wir noch so geschafft haben, der Besuch im Tourbüro, um uns über die Angebote zu informieren.

Weiter nach Holguin

Am Ender der TreppeNachdem wir den ganzen Vormittag in unserer Casa verbracht haben, wurden wir um halb eins von dem Taxi abgeholt, welches unsere Casa-Mutter am Abend zuvor bestellt hatte. Dieses brachte uns zur Busstation. Artig stellten wir uns in die Reihe zum Checkin und warteten. In der Schlange tat sich nicht viel, bis fünf Minuten vor Abfahrt immer noch nichts passierte. Alex kümmerte sich ums Gepäck, während ich die Schlange ignorierte und im Büro sehr nachdrücklich die Bearbeitung meiner Anfrage forderte. Es half auch und war nun wirklich auf den letzten Drücker. Zwei Minuten später kam der Bus an, unser Gepäck wurde verlanden und wir nahmen unsere Plätze im Bus ein. Allerdings dauerte es dann doch noch einige Zeit bis zur Abfahrt, denn eine ganze Familie wollte noch mitfahren, die keine Tickets hatte, da man ihnen erzählt hatte, sie bräuchten nur eine halbe Stunde vor Abfahrt da zu sein und könnten dann bezahlen. Tja – Kuba halt!

Nach ca. fünf Stunden kamen wir in Holguin an. Sofort stürmte ein Heer von Taxi-Fahrern auf uns ein denen wir ausweichen mussten, um an unser Gepäck zu kommen. Derjenige, der einen Zettel mit unseren Namen hochhielt, bekam dann den Zuschlag, denn der war ja von unserer Casa geschickt. Mal wieder kamen wir zu einer sehr netten Familie und haben ein tolles Zimmer. Am Abend haben wir in unserer Casa gegessen, denn der Herbergsvater kocht hier selbst, ein älterer Militär, dem Alex bei der Zubereitung zuschauen durfte und so an neue Rezepte kam.

Ab nach Camagüey

Im GesprächDas frühe Aufstehen fiel uns am heutigen Morgen doch etwas schwer, doch es half ja nichts. Nach dem üppigen Frühstück in unserer Casa, einer schnellen Dusche und Schnellpacken wollten wir uns auf den Weg machen. Zuvor befragten wir noch unsere Herbergsmutter, ob sie eine Unterkunft in Camagüey kenne. Eine neue Strategie, um die, mit hier hohem Aufwand verbundenen, Internetbuchungen zu vermeiden. Sie telefonierte und sagte dann, alles wäre klar und wir würden an der Busstation abgeholt.

Um zur Busstation zu kommen gönnten wir uns heute mal eines dieser Fahrradtaxis. Der arme Kerl Strampelte uns für drei CUC mit Gepäck den Berg hinauf bis fast zur Station. Am Checkin-Schalter konnten wir dann auch unsere Karten bezahlen, denn der Computer war wieder in Ordnung.

Die gesamte Fahrt dauerte ca. fünfeinhalb Stunden, satt der angekündigten viereinhalb, da noch eine Pause an einem Restaurant gemacht wurde, die länger dauerte als angekündigt, da die Insassen mehrerer Busse, dem Herdentrieb folgend, Sandwiches bestellten und so die Kapazitäten des Restaurants auslasteten.

In Camagüey angekommen trafen wir auch auf unseren Casa-Besitzer Claudio. Ein sehr freundlicher Mann, der geduldig wartete, bis wir im Büro von Viazul die Tickets für den übernächsten Tag gekauft hatten. Die Familie in unserer Casa Particular ist total nett und die Leute tragen einem die Dinge hinterher. Für unseren ersten kleinen Stadtspaziergang hat uns unsere Casa-Mutter sogar einen Regenschirm ausgeliehen, den wir auch benötigten, denn es war heute ein bedeckter und regnerischer Tag, der erste wirklich durchgehende des Urlaubs, was aber das Klima erträglicher macht.

Weiterreise nach Trinidad

Alex am AbendDa die Zeit des Checkout erst um elf Uhr war, hatten wir einen entspannten Morgen mit ein paar Kaffee, die ich mir mithilfe des Tauchsieders, den Peter mir da gelassen hatte, zubereitete.

Um elf schnallten wir unsere Rucksäcke auf, verabschiedeten uns von unserer Herbergsmutter und machten uns zu Fuß auf den Weg zur Viazul-Station. Trotz dessen, dass wir viel zu früh dort waren, konnten wir schon einchecken, was bedeutet, man tauscht den einen Zettel, den man schon hat, gegen zwei neue ein, die man dann am Bus wieder abgibt. Alle diese Zettel werden mithilfe eines Nadeldruckers aus zuvor zurechtgeschnittenen Papierchen hergestellt und dann mittels eines Lineals in Form gerissen.

Der Bus war überpünktlich da und der Fahrer ging durch den Wartesaal um die Fahrgäste einzusammeln. Da Cienfuegos nur eine Zwischenstation war, waren bereits die meisten Plätze besetzt und so blieb für uns nur noch die letzte Reihe übrig.

Nach etwa eineinhalb Stunden Fahrt schlängelte der Bus sich durch die engen Gassen der Altstadt Trinidads und hielt auf einem kleinen Platz, der zur Busstation umfunktioniert war. Als der Bus hielt, wurde eine Leine an der Einfahrt gespannt, um ein Heer von Taxi-Fahrern und Casa-Particular-Besitzern davon abzuhalten, auf die aussteigenden Fahrgäste loszustürmen. Als wir ausstiegen, begrüßten uns … Marc und Vero, die gerade auf ihren Bus nach Santa Clara warteten. So nutzen wir die Gelegenheit noch für einen kleinen Plausch und holten uns noch ein paar wertvolle Tipps.

Bei der Suche nach unserer neuen Unterkunft verließen wir uns auf das Mittel der GPS-Navigation und tatsächlich war unsere Casa Paticular nur 600 Meter entfernt so, dass wir die Strecke bequem zu Fuß erledigen konnten. Tatsächlich ist Trinidad, zumindest die Altstadt recht fußläufig wunderschön im kolonialen Stil, mit kleinen Gässchen und Plätzen, dass man sich in die Zeit der Piraten zurückversetzt fühlt.

Auf der Viazul nach Cienfuegos

Am HotelUm kurz nach sechs klingelte der Wecker, noch Zeit für einen schnellen Auflöskaffee und das übliche Restepacken. Pünktlich um 6:40 Uhr fuhr das, am Vorabend organisierte, Taxi vor und brachte uns zur Busstation von Viazul, jenem Busunternehmen, mit dem wir hier gezwungen sind zu fahren. Vor der Station lungerten bereits einige Taxifahrer herum und einer von ihnen machte uns, wieder einmal, darauf aufmerksam, dass der Bus bereits voll sei. Da wir aber ja ein Ticket unser eigen nannten, ignorierten wir ihn und begaben uns in die Abfertigungshalle. Hier hieß es zunächst Schlange stehen. Der Zettel, den wir unser Ticket nannten wurde hier an einem Schalter eingetauscht in zwei Zettel, mit denen wir nun in den Bus einsteigen durften. Wir verabschiedeten uns von Peter, der noch am selben Tag nach Havanna zurück fuhr, um dort an einem Spanisch-Kurs teilzunehmen.

Unser Bus fuhr recht pünktlich um 7:40 Uhr los. Die Fahrt dauerte insgesamt 5 Stunden, denn es wurde zwischendurch eine kleine Pause von einer halben Stunde eingelegt und die erste Station war Santa Clara, was eigentlich einen Umweg darstellte. In Cienfuegos angekommen stürmte direkt ein Pulk von Menschen auf uns zu, die versuchten uns eine Unterkunft anzudrehen. Da wir jedoch schon eine Casa Particular vorgebucht hatten, schnappten wir unser Gepäck und begaben uns zum Schalter von Viazul, weil wir ja gelernt hatten, dass hier jegliche Weiterreise von der Verfügbarkeit der Bustickets terminiert wird. Wir stellten jedoch fest, dass der Schalter erst um 14:00 Uhr wieder geöffnet war. Also begaben wir uns auf die Suche nach unserer Unterkunft. Die war sehr leicht zu finden, da die Straßen hier schachbrettartig angeordnet sind und anhand der einfachen Nummerierung von Avenidas und Calles, die Orientierung einfach ist.

Nach ca. 10 Minuten bezogen wir unser neues Quartier. Nach einer kurzen Einweisung seitens der Gastfamilie in die örtlichen Attraktionen und einer Dusche dachen wir, es wäre clever direkt ein Busticket zu organisieren. Als wir wieder an der Busstation waren war vor dem Schalter schon eine lange Schlange von Menschen, denn alles scheint hier extrem chaotisch organisiert zu sein. Leute die nur zum nächsten Bus einchecken wollen stehen hier genauso in der Schlange, wie Leute, die ein Ticket kaufen wollen. Zudem ist die Schalterhalle voller Menschen und die Klimaanlage funktioniert nicht. Ich wollte jedoch so leicht meinen platz in der Schlange nicht aufgeben und so verharrte ich tapfer und versuchte nicht aufgrund eines Hitzschlages das Bewusstsein zu verlieren, während Alex eine Pizza essen ging. Nach etwa einer Stunde standen wir in dem klimatisierten Büro der Schalterbeamtin, die fortwährend noch Leute vor uns dran nahm, die zum nächsten Bus einchecken wollten. Mit dem Ticketkauf hat es dann doch geklappt und so haben wir eine Fahrkarte nach Trinidad für Dienstag.

An einer Ecke nahe der Busstation gab es einen kleinen Laden, der Essen verkaufte, für 25 Pesos National, also bestellte ich einen Teller. Es gab Schuhsohle mit Reis und Bananenchips. Ich aß allerdings nur die Hälfte – also den Reis. Danach machten wir einen kleinen Spaziergang zur Plaza Juan Marti, wo auch gleichzeitig der WIFI-Punkt ist. Der Tatsache zum trotz, dass man immer wieder aus den Netz flog, gelang es uns eine Unterkunft für Trinidad zu buchen. Dann setzten wir unseren Rundgang fort, welcher uns nicht nur zu einem kleinen Hafen, sondern auch zu der Erkenntnis führte, dass diese Stadt wirklich total schön ist. Am Kai trafen wir auf ein deutsches Pärchen, die, wie wir, gerade angekommen waren und deren Ziel es ebenfalls war, die Wasserfälle in der Nähe zu sehen. Also verabredeten wir uns für morgen, um die Tour evtl. mit einem Taxi statt mit einem Tourveranstalter zu machen. Alex und mir gelang es auch am selben Abend noch ein Taxi aufzugabeln, welches uns morgen früh abholt. Für die hälfte des Preises, den ein Veranstalter nehmen würde.