Der Tag in Matanzas

Im Kolonialcafe 2Die Besitzerin unsere Casa fragte uns nach dem Frühstück, wie lange wir denn bleiben wollten, da sie eine Reservation für den nächsten Tag habe. So beschlossen wir, morgen wieder nach Havanna zurückzukehren, wenn wir denn einen Bus kriegen würden. Somit war unser erster Spaziergang der zur Viazul-Station. Nachdem wir erfolgreich vorreserviert hatten, führte uns der Weg zum Fluss, an dessen Brücke man Bootsfahrten organisieren können sollte. Leider scheint dies hier weit und breit nicht möglich zu sein. Entweder alle Boote sind abgesoffen oder der Verkehr ist eingestellt worden. Daher sind wir noch ein wenig durch den Stadtteil Versalles gelaufen, wo wir in einem kolonialen Cafe einen kleinen Zwischenstopp einlegten. Danach wollten wir zu dem alten Kastell laufen. Da Alex heute jedoch Bauchschmerzen plagen und die Mittagshitze bereits eingesetzt hatte, brachen wir das Vorhaben ab und nahmen uns ein Taxi zurück zum Zentrum, um den Nachmittag auf unserem Zimmer zu verbringen.

Zwei Tage in der Schweinebucht

23mDas Tauchen hier ist wirklich klasse, ein wenig hektisch zwar von der Organisation, aber die Tauchgänge selber sind schön. Man fährt in den Süden der Bucht und dort ist das Wasser klar. Es gibt tolle Drop-Offs, mit Korallen und Schwämmen und ein paar Wracks. Daher haben wir beschlossen noch einen Tag hier dranzuhängen, denn so oft sind wir ja gar nicht zum Tauchen gekommen.

Den Abend des ersten Tages verbrachten wir wieder in der Casa von den beiden Schweizern bei ein paar Cocktails, denn diese liegt direkt am Strand und dort lässt es sich gut aushalten. Da wir aber auch was von unseren Tauchgängen haben wollten, sind wir früh genug ins Bett gegangen.

Am Abend des zweiten Tages sind wir noch einmal los, um etwas zu essen. Im Centro Comercial wurden wir fündig und bestellten etwas. Zufällig kamen auch Laura und Rafael vorbei und eine Live-Band begann ihre Darbietung. So blieben wir und der Abend entwickelte sich zu einem äußerst kommunikativen und lustigen, bei ein paar Bierchen und Musik. Am Ende hieß es dann Abschied zu nehmen, denn am nächsten Morgen sollte es dann ja weiter gehen nach Matanzas.

Che und Fiesta

Ich mit CheNachdem wir an der Busstation unsere Dinge für den nächsten Tag erledigt hatten, ging es darum, die einzige wirkliche Sehenswürdigkeit der Stadt zu besichtigen: Das Denkmal für Che. Auf einer riesigen Stele thront ein Standbild des Revolutionärs. Unterhalb des Denkmals ist ein kleines Museum, in dem nicht Fotografiert werden darf und alle Taschen sind untersagt. Also gingen wir getrennt hinein. Im Museum sind einige Gegenstände aus dem Leben Che Guevaras ausgestellt und vor allem seine Waffen. Dem Museum gegenüber liegt seine Grabstätte. In einer künstlichen Grotte sind in den Seitenwänden einige seiner Weggefährten begraben. Am Ende gibt es eine kleine Marmorpyramide mit einer ewigen Flamme unter der sich die Gebeine Ches befinden.

Nach der Besichtigung wollten wir noch ein paar andere Sehenswürdigkeiten aufsuchen, mussten aber feststellen, dass diese doch nicht so spektakulär sind.

Am großen Platz war eine Seitenstrasse gesperrt aus der Musik erklang. Also sind wir hingelaufen. Es stellte sich als ein großes Straßenfest heraus, mit Essensständen aus LKW wurde gezapftes Bier verkauft, wo es ein großes Gerangel um die Besten Plätze gab. Wir mutmaßten, es könne sich um die Geburtstagsparty für Fidel handeln, der am selben Tag 90 Jahre alt wurde. Es handelte sich jedoch um ein Stadtteilfest mit 500 jähriger Tradition. So feierten wir ein wenig mit, bevor wir die Mittagshitze in unserer Casa zu überstehen suchten. Als wir am Abend noch einmal dorthin gingen, war das Fest bereits vorbei und so zogen wir es vor, nach einem letzten kleinen Spaziergang, den Abend über einfach abzuhängen.

Rundgang durch Santiago

Diese Kastell ist jetzt eine SchuleGut, die Pizza in Herzchenform war wohl keine gute Wahl, denn der, in jedem Urlaub obligatorische, Durchfall bestimmte die Gestaltung des Vormittags. Nach einer Immodium zum Frühstück wollten wir zum Cubatours-Büro, welches aber geschlossen hatte. Vor der Tür sprach uns ein Taxi-Fahrer an, ob wir denn nicht eine Stadttour machen wollten. Nach den Preisverhandlungen einigten wir uns auf eine kleine Tour mit ihm, bei der wir die etwas weiter entfernten Sehenswürdigkeiten der Stadt zu Gesicht bekamen.

Wir sahen jenes Kastell, bei dem die ersten Schüsse der Revolution gefallen waren und den Friedhof, mit dem Mausoleum des Herrn Marti, bei dem wir den Wachwechsel mitbekamen.

Am Ende der Tour brachte uns der Taxi-Mann zu einem kleinen Restaurant auf einer Dachterrasse, wo wir vorsichtig einen Salat bestellten. Danach brachen wir auf, um den Rest der Sehenswürdigkeiten zu Fuß zu bewältigen. Auf der Terrasse des Herrn Velasquez hat man einen tollen Blick auf die Bucht von Santiago. Daher wurde von hier aus auch damals nach Piraten Ausschau gehalten. Leider kostet das Fotografieren hier einen CUC, das hätte Herr Castro so beschlossen, wie man uns sagte. Die Preisvorstellungen des Herrn Castro hielten wir allerdings für übertrieben und so guckten wir nur, denn das kostet keinen CUC.

Danach besuchten wir den Tivoli, das ehemals Französische viertel der Stadt und gingen dann hinunter zum Hafen. Zum Glück liegen die restlichen Sehenswürdigkeiten direkt bei uns um die Ecke und so konnten wir noch eine Klimaanlagenpause in unserer Casa einlegen, bevor wir uns diese bei einem kleinen Abendspaziergang ansahen. Den Sonnenuntergang schauten wir dann von der Terrasse des großen Hotels vor der Kathedrale.

Alexander von Humloldt Nationalpark

Ein Blick zurückDie von uns am Vortag gebuchte Tour schien uns das meiste zu bieten, Wandern, Bootsfahrt und Strand für 29 CUC´s. Wir waren, wie verabredet um halb neun am Büro von Eco-Tours. Nach einiger Wartezeit kamen dann auch die zwei Wagen, die uns und die fünf anderen Teilnehmer zum Nationalpark bringen sollten. Der Park liegt ca. 20 Kilometer außerhalb von Baracoa, und so ging es über die Buckelpiste, die wir schon von der Hinfahrt her kannten, dorthin.

Herausgelassen wurden wir an einer wunderschönen Bucht, in der angeblich Manatis (Seekühe) ihre Jungen gebären. Wir wurden in ein Ruderboot gesetzt und der Fahrer des Bootes legte sich in die Riemen. Er ruderte an den Mangroven vorbei, während uns unser weiblicher Guide die Pflanzen und Tierwelt erklärte. In einem Kanal in den Mangroven sahen wir einen Kolibri in seinem Nest. Wir wurden noch einige Zeit in der Bucht umhergerudert, in der Hoffnung die Manatis zu sehen, die sich allerdings nicht zeigen wollten. Die gesamte Bootsfahrt dauerte etwa eine Stunde. Man muss aber sagen, dass wir da schon bessere Mangroventouren gesehen haben. Nachdem wir wieder an Land waren, wurden wir mit den Autos zu unserer Wanderung gebracht. An einem Stand am Straßenrand wies uns unsere Leiterin darauf hin, dass dies die letzte Möglichkeit sei, noch etwas zu trinken zu bekommen und so kauften einige Leute noch etwas, bevor es dann in den Nationalpark ging. Es ging auf einer Art Piste einen Hügel hinauf. Die Erde hier ist rotbraun, eine Erscheinung, die auf die Erzvorkommen hier zurückzuführen ist. In erster Linie sind es Nickel und Eisen.

Der Weg führte zunächst durch einen Nadelwald. Unser Guide erklärte einiges über die Pflanzen hier und wir sahen einige Arten von kleinen Echsen. Dann ging es ein wenig mehr durch das Unterholz, auf kleinen, ausgetretenen, Pfaden. Man muss schon trittsicher sein, denn der Lehmige Boden ist schon mit unter etwas rutschig, sowie es mein Hintern einmal zu spüren bekam. Unser Guide versuchte uns einige besondere Vögel zu zeigen, die aber im Dickicht für mich nicht wirklich erkennbar waren.

An einem Flusslauf legten wir eine kurze Pause ein, um ein wenig zu verschnaufen, bevor man nun an einigen Stellen tatsächlich etwas klettern musste. Nachdem man über Steine einen kleinen Bach überqueren musste, gab es einen Stand, wo ein Mann verschiedene Früchte zum Verkauf anbot. Unter anderem auch Trinkkokosnüsse. Für einen CUC erwarb ich eine solche und konnte auch noch von den Früchten des Waldes naschen. Nach dieser kleinen Zwischenstation musste der Fluss durchquert werden. Während nun die meisten ihre Flipflops zückten, zog ich es vor, meine Schuhe anzubehalten, eine Technik, die sich bis jetzt immer bewährt hat. Insgesamt durchquerten wir denn Fluss viermal an besonders schönen Stellen. Nach der letzten Durchquerung gab es die Gelegenheit in dem Fluss zu baden. Während auch hier wieder die Leute ihre Schwimmsachen in improvisierten Handtuchkabinen anzogen, entledigte ich mich meinen Schuhen säuberte sie im Fluss, zog das Hemd aus und sprang rein. Eine herrliche Abkühlung. Nach ca. einer Dreiviertelstunde sollte es dann weiter gehen. Allerdings waren es nun nur noch etwa 500 Meter bis zum Ausgangspunkt unserer Wanderung, wo bereits die Autos bereit standen.

Die nächste Station war ein Badestrand mit weißem Sand in einer schönen, kleinen Bucht, wo sich allerdings ein Bungalowhotel befand. Aber somit hatte man die Gelegenheit im angeschlossenen Restaurant einen Sandwich zu essen, was ich dann auch tat. Nach einer Stunde wurden wir dann wieder zurück nach Baracoa gebracht. Insgesamt hatte die Tour sieben Stunden gedauert und war wirklich ihr Geld wert. Ein toller Tag mit reichlich Eindrücken.

Kaum waren wir wieder zurück musste Alex auch schon bald wieder zu ihrem Tanzkurs. Wir verabredeten uns für danach in der Casa de Cacao, dem Veranstaltungsort jener Bildungsveranstaltung. Denn wir hatten noch etwas vor: Die Rumflasche, die irgendwann am anderen Ende von Kuba, am Anfang des Urlaubs, in Vinales gekauft wurde und die wir bis hierhin geschleppt hatten, wollten wir nun endlich leer machen.

Es war nicht ganz einfach Cola zum mischen zu bekommen, da alle Bars rund um den großen Platz immer nur nach Marktlage verkaufen. So kann es sein, dass es in der einen Kneipe Bier gibt, welches aber nicht kalt ist und in der anderen Cola, die auch nicht kalt ist. Nachdem wir dann eine warme Cola bekommen hatten, konnte es los gehen. Später trafen wir noch Alex´ Tanzlehrer mit zwei seiner Schüler, einem Geschwisterpärchen aus Frankreich und einer Niederländerin mit ihrem Mann. Und so verbrachten wir einen Tollen Abend vor einer Salsa-Bar mit Live-Musik, bevor wir noch auf einen Absacker in die örtliche Disco „La Terraza“ gingen, die allerdings schon um zwei Uhr zu machte und so schlossen wir den Laden mit ab.

Visum verlängern – der nächste Versuch

Auch WIFI-PunktDer Wecker schellte um sieben, denn wir hatten ja viel zu tun. Nach einem schnellen Kaffee sind wir direkt losgelaufen, um bei der Bank die Cebullos, oder wie die Dinger heißen, zu kaufen. Diese sind zur Verlängerung der Visa unbedingt erforderlich, denn sonst wartet man einen ganzen Tag vergebens in der Immigration.

Da die Banken hier um acht Uhr aufmachen, empfiehlt es sich, bereits frühzeitig dort zu sein, um sich in die Schlange einzureihen. Als wir ankamen hatte die Bank noch zu, doch der Türsteher war schon auf seinem Posten. Er erklärte uns, dass wir im gegenüberliegenden Park nachfragen sollten, wer denn der letzte in der Reihe der Anstehenden wäre, um uns ordnungsgemäß anzustellen. Dieses kubanische Ritual kannten wir ja schon. Der Park war jedoch schon voller Menschen, die auf die Öffnung der Bank warteten. So stellten wir uns nicht in den Park, sondern vor die Treppe der Bank. Hier erfuhren wir, dass die beiden Damen, welche dort schon saßen, repräsentativ die beiden Reihen für das Schlangestehen darstellten. Eine Reihe für Geldgeschäfte in Pesos National, und eine für Devisengeschäfte. Als die Bank öffnete, kam ein Herr heraus, der eine erste Abfrage der Anliegen startete, und dementsprechend Leute in die Bank ließ. Als er auf uns zeigte riefen wir entschlossen „Cebullos – extencion de la visa!“. Daraufhin winkte er uns herbei und wies uns einen Schalter zu. Nachdem der Schalterbeamte seinen Arbeitsplatz eingerichtet hatte, durfte ich nach vorne kommen, um meine Bittstellung vorzutragen. Ich legte ihm meinen Pass vor und die 25 CUC, die die ganze Sache kosten sollte und der Mann begann sorgfältig von einem großen Borgen Briefmarken abzuknibbeln, die er dann gekonnt in die Quittung einrollte, die ich zuvor unterschreiben musste. Damit war die Sache für mich erledigt und Alex war an der Reihe.

Das nächste Ziel war die Immigration, die hier in Baracoa in der Polizeistation untergebracht ist. Als wir dort ankamen waren dort schon die meisten Warteplätze besetzt und wir stellten uns schon auf eine mehrstündige Wartezeit ein. „Nachfragen hilft!“, dachten wir uns, und so liefen wir in das erstbeste Büro, um zu fragen, ob man hier sein Visum verlängern kann. Der Mann der gerade jemandem die Fingerabdrücke abnahm deutete auf ein Büro hinten in einer Ecke. Als ich dort nachfragte, stellte sich heraus, dass es sich dabei um die Führerschein und Zulassungsstelle handelte. Die Dame am Schreibtisch bat um einen Moment Geduld und bearbeitete zunächst den, ihr vorliegenden Antrag, bevor sie in einem Nachbarbüro die Visumsstelle eröffnete. Leider war noch ein Herr vor uns dran und so mussten wir warten. Nach ca. 20 Minuten war der Mann fertig und jemand anderes hatte sich vorgedrängelt. Daher stellte ich mich dann direkt vor die Tür, sodass sich da keiner mehr reindrängen konnte. Als ich dann an der Reihe war, bestellte ich Alex ebenfalls ins Büro, zwecks Vordränglervermeidung. In aller Seelenruhe bearbeitete die Dame nun meinen Antrag, sie füllte ein Formular aus, schaute auf den Datensatz im Computer, welcher übrigens alle Stationen unsere Reise aufwies, also alle Orte an denen wir waren und die Casa Particulars, in denen wir gewohnt haben. Man wird hier als Tourist schon recht gut überwacht. Dann durfte ich ihr voller Stolz die Briefmarken übergeben, die wir bei der Bank gekauft hatten und fachmännisch klebte sie diese auf das Formular. Dann fragte sie nach der Krankenversicherungsbescheinigung. Glücklicher Weise hatte ich eine Kopie davon parat. Nur Alex guckte etwas verdutzt und gestand, dass sie diese Unterlagen nicht dabei hätte, sie sich aber in ihrem Rucksack befinden würden. Mein Antrag war damit erledigt und auf meiner Touristenkarte prangte nun ein neuer Aufkleber.

Damit Alex sich nicht wieder neu anstellen musste, bot ich an, während der Bearbeitung ihres Antrages die Dokumente aus unserer Casa zu holen. Also schoss ich, hermesgleich mit geflügeltem Schuhwerk, aus der Behörde, die Straße entlang, am Park vorbei, den Berg herunter bis zu unserer Casa, holte die Unterlagen und rannte die ganze Strecke wieder zurück und das alles in nur 18 Minuten in der bereits einsetzenden Mittagshitze. Völlig durchgeschwitzt übergab ich die Unterlagen und ließ mich auf den Boden sinken vor Lungenpein. Ähnlich muss sich wohl jener Bote gefühlt haben, der die Siegesbotschaft nach Athen brachte, als sich die Griechen gegen die Perser zu Wehr setzten. Während ich versuchte meine Transpiration auf ein normales Niveau zurück zu bringen wurde auch Alex Visum verlängert.

Durch den Erfolg unserer Mission schon etwas übermütig, wollten wir dann den Viazul-Bus buchen, um auch im Reiseplan ein Mehr an Sicherheit zu bekommen. Leider war hier jedoch der Computer kaputt und so bekamen wir, ähnlich wie in Trinidad nur eine Reservierung. Zahlen sollen wir dann am Tag der Abfahrt.

Als nächstes gingen wir dann zu Eco-Tours, um eine Tour für den nächsten Tag zu buchen, was auch von Erfolg gekrönt war. Danach gingen wir zurück zu unserer Casa, um dort die Mittagshitze zu überstehen. Am Abend hatte Alex ihren ersten Salsa-Kurs und später gingen wir noch zu einer Tanzveranstaltung der Gruppe Bararumba, bei der afro-kubanisches Kulturgut zum Besten gegeben wurde.

Visum Verlängern

Die KircheLeider hatten wir etwas verschlafen und daher sind wir erst so gegen zehn in Richtung Immigration gelaufen, bepackt mit den Klamotten für einen Strandausflug, der für die Zeit danach geplant war. Als wir dort ankamen, hatte sich dort bereits eine riesige Schlange gebildet. Wir fragten wer denn der letzte sei und postierten uns im Wartebereich. Nach einiger Zeit gab die Frau vor uns auf und erklärte uns, nach wem wir denn nun dran seinen. Nach ca. einer halben Stunde Wartezeit entbrannte ein großer Tumult: Alle stürmten in Richtung der Bürotür und riefen wild durcheinander. Leider habe ich wirklich gar nichts verstanden. Und so warteten wir weiter. Die Dame, die vor uns an der Reihe sein sollte war mittlerweile auch verschwunden, während andere, die nach uns da waren in das Büro stürmten. Eine Frau, die ebenfalls wartete und englisch sprach, half uns mit dem Chaos umzugehen. So erfuhren wir, dass wir eh umsonst dort waren, da man nicht so einfach sein Visum verlängern kann, ohne nicht vorher bei einer Bank einen Zettel gekauft zu haben, um damit zu beweisen, dass man die Gebühren für das Visum bereits eingezahlt hat. Gut, das hätte man uns ja auch schon in Berlin in der Botschaft sagen können. Ich wusste schon, dass Visumsverlängerungen immer ein Problem darstellen und es nervt fürchterlich. Fahre also nie in ein Land, in dem es nicht von vornherein verlängerte Visa zu beantragen gibt. Also nach Kuba nur 30 Tage – mehr nicht!

Nach dieser nervigen Aktion haben wir also diese Angelegenheiten auf den nächsten Ort verschoben, denn wir haben ja noch ein wenig Zeit. Wir fragten den nächstbesten Taxifahrer nach einer Fahrt nach Guardalavaca, dem nahegelegenen Badeort mit der Preisforderung waren wir jedoch nicht einverstanden und so nahmen wir ein Bici-Taxi um uns zu der Stelle zu bringen, wo die Collektivos auf Kundschaft warten. Das sind Taxen, die man sich mit anderen teilt. Der Bici-Fahrer war jedoch noch nicht ganz um die Kurve gefahren, da hielt ein Taxi, dessen Fahrer bereit war, nach unseren Bedingungen zu fahren, also stiegen wir ein. Guardalavaca liegt etwa 50km außerhalb und nach etwa einer Stunde Fahrt waren wir da. Unsere erste Station war ein Hotel, in dem sich ein Tauchcenter befinden sollte. Hier erfuhren wir, dass das Hotel nur die Buchungen vornimmt. Schade, aber das heute mit Tauchen nix mehr geht, haben wir uns schon gedacht und so ließen wir uns zum Strand bringen und verbrachten einige Stunden dort, bevor und der Taximann wieder abholte und nach Holguin zurückbrachte. Den Rest des Tages haben wir dann in unserer Casa verbracht.

Zwei Spaziergänge durch Holguin

Mit Platz

Irgendwie sind wir heute etwas spät aufgestanden. Nach dem Frühstück in unserer Casa sind wir zunächst zur Immigration gelaufen, die sich unweit von unserer Unterkunft befindet. Leider war dort eine so lange Schlange, dass wir nicht mehr mit einer zügigen Bearbeitung rechnen konnten, also verschoben wir die ganze Aktion auf den nächsten Tag und streiften noch ein wenig durch die Stadt, um die Touristenbüros aufzusuchen und herauszufinden, wie wir von hieraus am besten weiterreisen oder welche Ausflüge man so machen kann. Dabei stellte sich heraus, dass der nahegelegene Wasserfall zur Zeit renoviert wird, dass man zum Strandort Guardalavaca am Besten mit einem Kollektivtaxi einen Tagesausflug macht und dass es keine direkte Verbindung zu unserem nächsten Reiseziel Baracoa gibt. Na toll, diese Probleme lösen wir dann morgen.

Die Mittagshitze überstanden wir in unserem Zimmer, bevor wir uns am Abend noch einmal auf den Weg machten, um den nahegelegenen Hügel zu erklimmen, der einen tollen Blick auf die Stadt versprach. Hinauf führen 450 Stufen. Eine Anstrengung, die sich aber tatsächlich lohnt. Zum Glück gab es oben eine Bude, wo man Wasser kaufen konnte.

Auf dem Rückweg machten wir noch ein paar Besorgungen und so bekam ich auch neues Shampoo, welches mir schon vor zwei Tagen ausgegangen ist. Duschgel ist hier so teuer, dass ich es bevorzuge, mich wieder mit Seife zu waschen, die hier von den Casa-Particulars bereit gestellt werden. Danach gab es noch eine Pizza in einem kleinen Restaurant auf dem Weg, bevor wir den Abend auf unserem Zimmer ausklingen ließen.

16km zu Fuß durch Camagüey

In solche Krügen wurde Wasser gesammeltAm Morgen hatte uns unsere Casa-Mutter Frühstück gemacht. Es gab ein Omelett mit Kassler. Danach machten wir uns auf, die Stadt zu erkunden. Im Reiseführer waren einige Sehenswürdigkeiten aufgeführt, die wir Punkt für Punkt abarbeiten wollten. Zunächst gingen wir zum Großen Platz, wo auch gleichzeitig der WIFI-Punkt ist. Durch die verwinkelten Gassen der Stadt kamen wir zum Marktplatz und einigen anderen kleinen Plätzen, wo mitunter fünf Straßen aufeinander Treffen. Der Chaotische Stadtplan war einst als Schutz vor Piraten gedacht. Hat aber nichts genutzt, denn Henry Morgan hat die Stadt damals niedergebrannt. Auf dem Weg fanden wir ein kleines Restaurant, welches sehr nett eingerichtet war und so verweilten wir hier eine Weile.

Der Plaza San Juan de Dios war der südlichste Punkt unserer Tour von hier liefen wir ostwärts, um den Platz der Revolution zu finden. Wir überquerten den Fluss und kamen an einen riesigen Park, wo verschiedene Attraktionen für Kinder angeboten wurden z.B. Ziegenkutschenfahrten. Dahinter lag das Stadion der Stadt und nachdem wir es umrundet hatten fanden wir den Platz der Revolution. Diese Plätze sind hier einfach nur riesig, viel zu sehen gibt es nicht, außer einem Denkmal, unter dem sich ein kleines Museum befindet.

Auf dem Rückweg machten wir noch eine kleine Pause im Cafe des Grand-Hotels, bevor wir zu unserer Casa zurückkehrten, um eine Mittagspause einzulegen.

Am Abend sind wir dann noch einmal los, um auf der Dachterrasse des Grand-Hotels den Blick über die ganze Stadt zu genießen und in dem kleinen Restaurant eine Mahlzeit einzunehmen.

Zwei weitere Tage in Trinidad

Die GlockeNach dem tollen Ausflug war der nächste ein Erledigungstag. Zunächst ging es zur Busstation, um unsere Weiterfahrt zu organisieren. Leider war hier der Computer kaputt und wir konnten nur eine Reservierung vornehmen. Zahlen und das Ticket bekommen könnten wir dann am nächsten Tag.

Dann, so dachten wir, wäre es auch langsam an der Zeit, dass wir uns um die Verlängerung unserer Touristenkarten kümmern sollten. Daher machten wir uns auf den Gewaltmarsch zur Immigration. Der Weg dorthin führte erst zurück zu unserer Casa und dann noch etwa eineinhalb Kilometer weiter in eine Plattenbausiedlung. Als wir dort ankamen sagte man uns, dass erst am nächsten Tag wieder gearbeitet würde.

Also sind wir wieder zurück zu unserer Casa, denn die Nachmittagshitze wurde langsam unerträglich. Später schafften wir es noch zum „Taco Loco“, und noch später machten wir noch einen kleinen Spaziergang.

Am Nächsten Morgen hatten wir ja nun drei Termine. Zunächst mussten wir die Casa wechseln und das schon um 7.30 Uhr. Denn wir sollten schon um acht Uhr an der Immigration sein. Dort angekommen erfuhren wir, dass eine Verlängerung der Touristenkarte erst eine Woche vor Ablauf der noch gültigen möglich ist. Unverrichteter Dinge zogen wir wieder ab. Danach ging es wieder zur Busstation, um unsere Fahrkarten zu bezahlen. Leider war hier der Computer immer noch kaputt, und so zogen wir auch hier unverrichteter Dinge wieder ab. Danach wollten wir dann auf den Glockenturm, um einen Blick über ganz Trinidad zu erhaschen. Dort zahlt man dann einen CUC Eintritt und hat damit auch Zugang zum Museum. Der Blick von oben ist wirklich malerisch. Das Museum entpuppte sich als ein reines Revolutionsmuseum, mit einigen Devotionalien der Hauptakteure, einem kleinen Boot, einem Truck und einem Teil eines abgeschossenen amerikanischen Flugzeugs.

Den Rest des Tages wollten wir am Strand verbringen. Als wir endlich die Stelle gefunden hatten, von wo aus der Bus dorthin fahren sollte, war dieser bereits abgefahren. Zum Glück trafen wir ein deutsches Pärchen, Noemi und Jan, mit denen wir uns ein Taxi teilen konnten. Das Taxi fuhr uns jedoch nur aus der Stadt heraus, als ein Knall und großes Geratter die Fahrt jäh beendete und die Karre liegen blieb. Glücklicher Weise kam ein weiteres Taxi vorbei, wo wir zusteigen konnten.

Am Strand suchten wir uns ein schattiges Plätzchen und breiteten unsere Handtücher aus. Als ich jedoch Alex eine Zecke entfernen musste, war uns dieser Platz nicht mehr so ganz geheuer und so zog ich mich in die Strand-Bar zurück, während die anderen sich unter einen Sonnenschirm breit machten. Nach nicht allzu langer Zeit kam Alex nach, da die Hitze langsam unerträglich wurde, denn es ging so gar kein Lüftchen. Also beschlossen wir uns ein Taxi zu nehmen und die Klimaanlage unserer Casa zur Abkühlung einzusetzen. Wir verabredeten uns noch für den Abend mit den beiden an der Treppe und fuhren los.

Nach dem leckeren Essen in unserem Stammladen hatten wir dann noch einen lustigen Abend mit den beiden bei Live-Musik und Cocktails.