Che und Fiesta

Ich mit CheNachdem wir an der Busstation unsere Dinge für den nächsten Tag erledigt hatten, ging es darum, die einzige wirkliche Sehenswürdigkeit der Stadt zu besichtigen: Das Denkmal für Che. Auf einer riesigen Stele thront ein Standbild des Revolutionärs. Unterhalb des Denkmals ist ein kleines Museum, in dem nicht Fotografiert werden darf und alle Taschen sind untersagt. Also gingen wir getrennt hinein. Im Museum sind einige Gegenstände aus dem Leben Che Guevaras ausgestellt und vor allem seine Waffen. Dem Museum gegenüber liegt seine Grabstätte. In einer künstlichen Grotte sind in den Seitenwänden einige seiner Weggefährten begraben. Am Ende gibt es eine kleine Marmorpyramide mit einer ewigen Flamme unter der sich die Gebeine Ches befinden.

Nach der Besichtigung wollten wir noch ein paar andere Sehenswürdigkeiten aufsuchen, mussten aber feststellen, dass diese doch nicht so spektakulär sind.

Am großen Platz war eine Seitenstrasse gesperrt aus der Musik erklang. Also sind wir hingelaufen. Es stellte sich als ein großes Straßenfest heraus, mit Essensständen aus LKW wurde gezapftes Bier verkauft, wo es ein großes Gerangel um die Besten Plätze gab. Wir mutmaßten, es könne sich um die Geburtstagsparty für Fidel handeln, der am selben Tag 90 Jahre alt wurde. Es handelte sich jedoch um ein Stadtteilfest mit 500 jähriger Tradition. So feierten wir ein wenig mit, bevor wir die Mittagshitze in unserer Casa zu überstehen suchten. Als wir am Abend noch einmal dorthin gingen, war das Fest bereits vorbei und so zogen wir es vor, nach einem letzten kleinen Spaziergang, den Abend über einfach abzuhängen.

Ein Tag im Bus

Alte KircheEs war 7:30 Uhr, als Musik auf der Straße verkündete, dass Leonardo vor der Tür stand. Unsere Herbergsmutter übergab uns die Adresse unserer Nächsten Casa und sagte, dass wir auch in Santa Clara abgeholt würden, dann verabschiedeten wir uns und stiegen in das Disco-Bici-Taxi, welches uns zur Busstation brachte. Nachdem wir uns von Leonardo verabschiedet hatten, setzten wir uns in das Viazul-Büro und warteten. Der Mann am Schalter hatte die Ziele der Anwesenden notiert und so brauchte nur noch der Bus zu kommen. Der hatte jedoch schon mehr als eine Stunde Verspätung. Als er endlich kam, wurde es plötzlich hektisch, denn nun brauchten alle noch Tickets. Als dies bewerkstelligt war konnten wir endlich einsteigen. Insgesamt dauerte die Fahrt zehn Stunden und so war es bereits dunkel, als wir in Santa Clara ankamen. Wir waren froh, dass auch hier wieder ein Taxi-Fahrer auf uns wartete, um uns zu unserer Casa zu bringen, nun haben wir ein hübsches Zimmer im Zentrum der Stadt. Noch ein kleiner Spaziergang zum WIFI-Punkt und dann ging es ab in die Kiste.

Internetprobleme auf Kuba

Hervorgehoben

Also Leute, das Internet hier ist echt ein großer Mist. Man muss für 2 CUC für eine Stunde Internetkarten kaufen, dann zu einem WIFI-Punkt laufen und wenn zu viele Leute im Netz sind fliegt man auch mal wieder raus, wärend die Zeit läuft. Also werde ich wohl alles erst hochladen, wenn ich wieder zu Hause bin.

Ein Tag in Bayamo

LeonardoAls wir heute aufstanden, war es noch finstere Nacht. Unsere Herbergasmama gab uns, mit verschlafendem Blick, die Adresse einer Casa Particular in Bayamo und wir verabschiedeten  uns. Der Taxi-Mann, der uns auch abgeholt hatte, brachte uns auch zum Busbahnhof, wo wir auch pünktlich um sechs Uhr waren. Der Schalter von Viazul hatte noch nicht geöffnet, und so stellten wir uns direkt davor, um als erste einzuchecken. Das hat dann auch geklappt und so waren wir auch die ersten am Gepäckschalter. Der Bus fuhr pünktlich los und etwa zweieinhalb Stunden später waren wir in Bayamo, der Provinzhauptstadt von Granma, wo wir dieses Mal von unserem neuen Herbergsvater persönlich abgeholt wurden.

Zu unserer Casa kamen wir mit einem Bici-Taxi. Der Fahrer kam sichtlich ins Schwitzen. Unsere Casa für eine Nacht war recht hübsch mit einer Dachterrasse und WIFI-Empfang, da der Platz direkt vor der Tür lag. Für Kuba also eine exklusive Wohnlage.

Unser erster Weg führte uns eigentlich schon zu allen Sehenswürdigkeiten der Stadt, den zwei Plätzen und der Einkaufsstrasse, wo die Leute schon vor den Läden in der Schlange standen. Alex besorgte sich etwas pflanzliche Nahrung zum Frühstück und wir liefen ein wenig durch die Nebenstrassen zurück zu unserer Casa, wo unsere Herbergsmutter schon die Dachterrasse mit Wäsche zugehängt hatte. Wo sie einmal dabei war, konnte sie unsere direkt mit waschen, dachten wir und für nur zwei CUC übernahm sie diese Aufgabe.

Nach einer Pause gingen wir noch einmal los, um eine Kutschfahrt in Angriff zu nehmen, die im Reiseführer beschrieben war. Der Tourveranstalter sagte jedoch, dass diese nicht mehr von  dem Unternehmen durchgeführt würden und man diese selbst organisieren müsse. Er beschrieb uns den Weg und wir machten uns auf den selbigen. Am beschriebenen Ort fanden wir jedoch keine freien Kutschen. Stattdessen aßen wir eine Pizza an einem Straßenstand. Da Alex nun der Durst plagte begaben wir uns auf den Rückweg. Am Platz vor unserem Haus fanden wir ein niedliches, kleines Restaurant, wo wir etwas zu trinken bestellten. Der von mir bestellte Kaffee wurde in traditioneller Weise mit einem Stampfer in einer Art hohlem Baumstamm gemahlen und dann frisch zubereitet. Ich war begeistert!

Bei unserem weiteren Spaziergang wollten wir zum Fluss. Allerdings war der gar nicht so leicht zu finden und ob der Hitze gaben wir dieses Unterfangen auf und konzentrierten uns lieber auf die Kulturveranstaltung, auf die wir durch ein Plakat aufmerksam wurden. Um dort hinzukommen, winkten wir ein Bici-Taxi heran und so lernten wir Leonardo kennen. Er hat sein Taxi mit einer Batterie ausgestattet, die eine Soundanlage betreibt und so wurden wir mit lauter kubanischer Musik zum Ort des Geschehens geradelt.

Die Kulturveranstaltung entpuppte sich dann als Dichterlesung und da wir nur schlecht Spanisch sprechen erachteten wir diese als nicht hinreichend interessant und ließen uns zurückfahren. Leonardo kannte auf dem Weg eine Art Biergarten, eigentlich ein Hinterhof, wo es gezapftes Bier (3 für einen CUC) gab und so saßen wir plötzlich mit den Einheimischen und ihm gesellig beisammen. Nach einiger Zeit fuhren wir dann weiter, zurück zu unserer Casa, wo Leonardo uns den Vorschlag machte, am Abend zu einem Laden mit gutem Essen und Musik zu fahren. So verabredeten wir uns für Später.

Acht Uhr abends und Musik auf der Strasse kündete davon, dass Leonardo bereits mit seinem Bici-Taxi vorgefahren war. Als wir runter kamen empfing er uns mit einem strahlenden Lächeln: „Noche – differente!“, sagte er. Sein Taxi war mit Lichterketten geschmückt uns strahlte bunt. Wir lachten, stiegen ein und fuhren mit lauter Musik im Blinke-Taxi durch die Nacht, während Leonardo seine Stadt erklärte. Natürlich verstanden wir nicht allzu viel aber es war auf jeden Fall lustig. Er brachte uns zu einem Biergarten und stellte sein Vehikel auf den Fahrradparkplatz. Wir luden ihn zum Essen ein und Leonardo war ein guter Unterhalter so hatten wir einen echt lustigen Abend, bevor er uns wieder zurück zu unserer Casa Radelte.